Doula Moni – Deine Doula rund um Nürnberg

Das Berufsbild der Doula ist in Deutschland, außer in Fachkreisen, noch ziemlich unbekannt. Es gibt durchaus Überschneidungen zum Berufsbild der Hebamme, aber weitaus mehr Abgrenzungen. Hebammen zählen zum medizinischen Fachpersonal, haben eine mehrjährige Ausbildung/Studium durchlaufen und sind die wichtigsten Geburtshelferinnen von Gebärenden sowie meist die ersten Ansprechpartnerinnen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Sie sind keinesfalls durch Doulas zu ersetzen. Eine Doula kann eine sehr hilfreiche Ergänzung für das gesamte Geburtsteam, auch für die Hebamme und den Partner, sein. Sie ist unabhängig und konzentriert sich ausschließlich auf die werdenden Eltern in allen nichtmedizinischen Bereichen.

Aus diesem wertvollen “Ergänzungsbedarf” entstand der Beruf der Doula. Frauen haben seit jeher andere Frauen bei der Geburt begleitet und unterstützt. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren Hausgeburten üblich, bei denen nicht nur die Hebamme(n), sondern sämtliche weiblichen Familienmitglieder wie Mutter, Schwester oder Schwägerin der Gebärenden zur Seite standen. Diese Frauen haben eine liebevolle, aufmerksame und ständige Begleitung der werdenden Mutter gewährleistet. Mit der Zeit und mit dem technologischen Fortschritt verschob sich das Geburtsgeschehen ins Krankenhaus. Unbestritten gibt es medizinische Notwendigkeiten, bei denen nur eine modern ausgestattete Klinik mit entsprechenden Fachärztinnen und -ärzten das Leben und die Gesundheit von Mutter und Kind erhalten kann. Wie das Leben an sich, birgt jede Geburt auch Risiken. Gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen haben fast immer zwei Seiten: Die individuelle und einfühlsame Betreuung der Schwangeren bleibt im technisierten Klinikalltag häufig auf der Strecke. Hebammenmangel und Bürokratie leisten ihr Übriges dazu.

Welche Folgen hat das? Es kommt häufiger zu Geburtsstillständen, zu Kaiserschnitten oder anderen (schmerzhaften) Interventionen mit Langzeitfolgen. Sind das nicht auch Risiken?

John Kennell und Klaus Marshall haben in den 70ger Jahren des 20. Jahrhunderts den Begriff “Doula” in die Welt gebracht[1]. Vorausgegangen war eine Krankenhausstudie, bei der u.a. Geburtsdauer und Häufigkeit der Schmerzmittelgabe bei Geburten erfasst wurden. Studenten sollten Frauen während der Geburt beobachten und entsprechende Parameter festhalten. Dabei wurde beobachtet, dass sich die Aufzeichnungen der Studentin Wendy deutlich von denen ihrer Mitstudenten unterschied. “Ihre” Gebärenden hatten im Durchschnitt einen kürzeren Geburtsverlauf, weniger Interventionen und Komplikationen bei der Geburt und brauchten dennoch weniger Schmerzmittel. Was war bei Wendy anders? Wendy hatte als einzige nicht die Rolle der distanzierten Beobachterin eingenommen, sondern den Frauen beigestanden. Sie hatte ihren Kopf gestreichelt, ihnen beruhigende Worte zugesprochen oder einfach ihre Hand gehalten. So wurde Wendy die erste dokumentierte “Doula”.

Doula heißt Dienerin. Sie ist die Dienerin der Frau.